FFP2: Das müssen Sie über die Schutzmaske wissen

Seit einigen Wochen breitet sich die neue Virus-Mutation B.1.1.7 rasant in England und anderen Ländern aus – auch hier in Österreich sind bereits Fälle bekannt. In Bayern ist daher das Tragen von FFP2-Masken ab dem 18. Januar 2021 Pflicht. Nun wird auch in Österreich ein erweiterter Einsatzbereich für FFP2-Masken diskutiert. Lesen Sie hier alles Wissenswerte zur FFP2-Maske.

 

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Was ist eine FFP2-Maske und wogegen schützt sie? FFP-Masken – englisch für „filtering face pieces“ – sind partikelfiltrierende Halbmasken und werden ursprünglich als Staubschutzmasken (vor allem auf Baustellen) eingesetzt. Im medizinischen Bereich werden FFP-Masken zudem von Pflegekräften oder ärztlichem Personal als Schutz bei der Behandlung infizierter Patienten angewendet. FFP2-Masken können mehr als 94 Prozent der Partikel in der Umgebungsluft auffangen. In der Maske befindet sich eine spezielle Filterschicht (Vlies), die elektrostatisch aufgeladen ist. So können nicht nur größere Partikel, sondern auch deutlich kleinere Aerosol-Tröpfchen aus der Ein- und Ausatemluft abgefangen werden.

 

 

 

Je nach Filterleistung lassen sich FFP1-, FFP2- und FFP3-Masken unterscheiden: FFP1-Masken filtern über 80 Prozent der Schadstoffe in der Atemluft FFP2-Masken filtern mehr als 94 Prozent der Schadstoffe und Aerosole FFP3-Masken filtern bis zu 99 Prozent der Schadstoffe und Aerosole Filtrierende Halbmasken gibt es mit und ohne Atemventil. Letztere filtern sowohl die eingeatmete als auch die ausgeatmete Luft. Sie schützen daher nicht nur den Träger, sondern auch andere Menschen im näheren Umfeld. Gerade in Bereichen, wo sich viele Menschen auf engem Raum drängen, senkt eine FFP2-Maske daher das Risiko einer Infektion. Eine Maske mit Ventil dagegen filtert die ausgeatmete Luft nicht und bietet damit deutlich weniger Fremdschutz. +++ Mehr zum Thema: Abstand, Maske – Wie effektiv sind die Maßnahmen? +++ Wie unterscheiden sich FFP2-Masken von anderen MNS? Anders als einfache Mund-Nasen-Bedeckungen, die aus unterschiedlichen Materialien bestehen können, bieten FFP-Masken einen besseren Schutz vor Infektionen. Eine richtig angelegte FFP2-Maske schließt dicht am Gesicht ab. Damit filtert sie die Luft besser als gewöhnliche Hygienemasken, die oft an den Seiten offen sind: Sie halten die Partikel zwar beim Ausatmen zurück. Aber beim Einatmen sind sie deutlich weniger effektiv. Nach Angaben der Gesellschaft für Aerosolforschung halten einfache Mund-Nasen-Bedeckungen kleinere Partikel nicht so gut ab und sind demnach für den Selbstschutz kaum geeignet. FFP2-Masken sind hingegen dichter und schützen demnach nicht nur andere vor einer Infektion besser, sondern auch den Träger selbst. Alltagsmasken sind zwar grundsätzlich auch für das Auffangen von Tröpfchen und Bremsen der Ausatemluft geeignet, allerdings hängt ihre Filterleistung stark von den verwendeten Stoffen ab. Dank der verarbeiteten Vliese in den FFP2-Masken bieten sie im Gegensatz zu herkömmlichen MNS zudem auch einen wirksamen Schutz gegen Aerosole. Hinweis: Auch FFP2-Masken bieten keinen hundertprozentigen Schutz vor einer Infektion mit SARS-CoV-2. Alle bisher geltenden Schutzmaßnahmen müssen also auch weiterhin beachtet werden, um das Risiko einer Ansteckung auf ein Minimum zu senken. Eine FFP2-Maske kann nur ein eine Komponente dieser Maßnahmen sein. 

 

 

Aktuelle Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus +++ Was sind die Unterscheide zwischen FFP2, N95 und KN95? Wer im Internet nach dem Begriff „FFP2-Maske“ sucht, stößt schnell auf Masken mit der Bezeichnung KN95 oder N95. Dabei handelt es sich um ähnliche Schutzklassen-Bezeichnungen für partikelfiltrierende Halbmasken aus verschiedenen Ländern: FFP2 erfüllt die europäische Norm EN 149:2001+A1:2009. Die US-amerikanischen N95-Masken („not resistant to oil“) werden nach dem Standard 42 CFR Part 84 des National Institute for Occupational Safety and Health (NIOSH) zugelassen. KN95-Masken („non-powered air-purifying particulate respirator“) stammen aus China und entsprechen der Norm GB2626-2006 der Standardization Administration of the People’s Republic of China (SAC). Diese Normbegriffe bezeichnen vergleichbare, aber nicht identische Zertifizierungs- und Zulassungsanforderungen. Dabei sind die Standards recht ähnlich, das bedeutet, dass alle drei Maskentypen einen vergleichbaren Schutz vor luftgetragenen Partikeln bieten. 

 

Überblick zur Wirksamkeit von FFP2-, N95- und KN95-Masken Maskentyp FFP2 (Europa) N95 (USA) KN95 (China) Filterwirksamkeit ≥ 94% ≥ 95% ≥ 95% Testsubstanz Natriumchlorid und Paraffinöl Natriumchlorid Natriumchlorid Flussrate 95 L/min 85 L/min 85 L/min Einatemwiderstand ≤ 70 Pa (ab 30 L/min) ≤ 240 Pa (ab 95 L/min) ≤ 343 Pa ≤ 350 Pa Ausatemwiderstand ≥ 300 Pa ≥ 245 Pa ≥ 250 Pa Gesamtleckage ≤ 8% N/A ≤ 8% *Quelle: 3M, Comparison of FFP2, KN95, and N95 Filtering Facepiece Respirator Classes, November 2020. Revision 5. Worauf ist beim Kauf einer FFP2-Maske zu achten? Wer sich eine Maske kaufen möchte, die zuverlässigen Schutz bietet, sollte unbedingt die Angaben auf der Maske auf Vollständigkeit überprüfen: Hersteller: Daten zur Herkunft wie Hersteller- und Produktname sollten auf der Maske vorhanden sein. Norm: Die entsprechende Norm des Herkunftslandes sollte aufgedruckt sein: z.B. EN 149:2001+A1:2009. Schutzklasse: Auf der Maske sollte angegeben sein, ob es sich z.B. um eine FFP2- oder FFP3-Maske handelt. Achten Sie zudem darauf, ob die Maske zu Ihrem Verwendungszweck passt. Prüfkennzeichnung: Geprüfte Masken aus der EU sollten das CE-Kennzeichen aufweisen, gefolgt von einer vierstelligen Prüfnummer der jeweiligen Zertifizierungsstelle. Die Nummer können Sie auf der Webseite der Europäischen Kommission überprüfen. Haltbarkeit: Achten Sie auf das Ablaufdatum der Maske. Jeder FFP2-Maske sollte zudem eine Gebrauchsanleitung beigelegt sein. Tipp: Aktuelle Listen von europäischen Behörden mit unsicheren und nicht-konformen Schutzmasken finden Sie hier. Folgendes Bild veranschaulicht die Erkennungsmerkmale einer geprüften FFP2-Maske aus der Europäischen Union: FFP2-Maske Schutzwirkung erklärt (BGW/GDA) *Quelle: BGW/GDA 

 

Vorsicht bei KN95-Masken Auch bei FFP2-Masken gibt es Qualitätsunterschiede und nicht jede Maske bietet denselben Schutz. Gerade Masken aus China mit der Kennung KN95 stellen sich häufig als minderwertig heraus. Achten Sie nach Möglichkeit daher darauf, dass Sie sich Ihre Masken nur von zuverlässigen Quellen beschaffen. Worauf ist beim Tragen zu achten? FFP2-Masken können nur vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen, wenn sie eng anliegen. Beachten Sie daher immer die mitgelieferte Gebrauchsanweisung oder lassen Sie sich im Zweifelsfall eine Einweisung geben. Der Bügel über der Nase muss mit beiden Händen fest angedrückt werden, damit Luft nur noch durch die Maske entweichen kann. Wenn die Maske an den Seiten durch eine schlechte Passform eine Lücke aufweist, kann Luft ungefiltert hindurch strömen. Die Filterleistung geht damit rapide nach unten. Beim Tragen sollte daher darauf geachtet werden, dass die Maske auch auf das Gesicht passt. FFP2-Masken gibt es in unterschiedlichen Formen – was damit zusammenhängt, dass es sehr unterschiedliche Gesichtsformen gibt. Probieren Sie dazu einfach unterschiedliche Masken vorher an. Falls ein Modell nicht passgenau sitzt, sollten Sie sich nach einer Alternative umsehen. Für Bartträger gilt: Wer einen Bart hat, bei dem kann die Maske nicht mehr dicht am Gesicht abschließen. Die Maske sollte daher nur auf glattrasierter Haut getragen werden. Denn zwischen den Barthaaren können sich kleine Kanäle bilden, durch die Luft ebenso ungefiltert ein- und ausströmen kann. Dem Robert-Koch-Institut zufolge beeinträchtigen demnach sowohl ein Vollbart als auch ein Dreitagebart die Schutzwirkung der Masken.

 

Wie lange und häufig kann eine FFP2-Maske verwendet werden? Grundsätzlich sind FFP-Masken Einwegprodukte und sollten nicht wiederverwendet werden. Da es für den privaten Gebrauch von FFP2-Masken bislang keine konkreten Vorgaben hinsichtlich der Verwendungsdauer gibt, kann man sich an den Tragezeitbegrenzungen aus dem Arbeitsschutzgesetz oder an den Empfehlungen der Österreichischen Gesellschaft für Hygiebne, Mikrobiologie und Präventionsmedizin orientieren. (Vergleich.org) Dabei wird unter anderem folgendes empfohlen: Solange eine FFP-Maske nicht durchfeuchtet, nicht beschmutzt oder kontaminiert und nicht beschädigt ist, behält sie ihre Funktionstüchtigkeit. Die Tragezeit am Stück von filtrierenden Halbmasken ohne Atemschutzventil ist auf 75 Minuten begrenzt. Die Erholungsdauer bzw. Tragepause beträgt 30 Minuten (bei 75-minütiger Tragedauer). Tragepausen sollen möglichst im Freien oder in einem gut durchlüfteten Raum stattfinden, wobei das Abstand halten wichtig ist. In geschlossenen Räumen ist es empfehlenswert, während der Zeit der Tragepause wenigstens einen einfachen Mund-Nasenschutz zu verwenden, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Durchfeuchtete FFP-Masken sollen umgehend kontaminationsfrei entsorgt und gegen frische Masken getauscht werden. Man kann allerdings davon ausgehen, dass eine nur durch den Wasserdampf der Ausatemluft feucht gewordene Maske noch ein zweites und vielleicht ein drittes Mal von derselben Person (!) verwendet werden kann. Dabei müssen folgende Voraussetzungen gegeben sein: Maske ist gut getrocknet, weder beschmutzt, kontaminiert und verformt und sitzt nach wie vor dicht. FF

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Source : https://www.netdoktor.at/coronavirus/ffp2-schutzmaske-corona-10612478

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